Psychoonkologisches Therapieangebot
"Der Sturz aus der normalen Wirklichkeit" (N. Gerdes, 1984)
Ein Bereich meiner psychotherapeutischen Arbeit ist ein
Gesprächsangebot für onkologisch erkrankte Patientinnen während/ nach
der medizinischen Behandlungsphase und für Angehörige onkologisch
erkrankter Patientinnen.
Diese psychotherapeutische Behandlungsform kann Beratungsgespräche,
supportive Therapie, Kurz- und Langzeittherapie sowie
Kriseninterventionen umfassen. Das Stundenkontingent ist dabei nicht
festgelegt, sondern variabel nach Ihren Bedürfnissen ausgelegt.
Eine psychoonkologische Behandlung fällt bislang noch nicht unter den
Regelleistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen. Bitte fragen Sie
bei Ihrer Krankenkasse nach, inwieweit diese die Kosten für eine
psychoonkologische Behandlung übernehmen würde und welche Kriterien
dafür vorausgesetzt werden.
Unter den inhaltlichen Zielen einer Psychotherapie mit einem psychoonkologischen Schwerpunkt verstehe ich
ein psychotherapeutisches Angebot von Hilfe
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zur emotionalen Entlastung und Stützung,
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zum Verständnis der Krankheit,
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zur Verarbeitung von Informationen,
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zum Umgang mit Emotionen,
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zur Klärung von Fragen, die sich durch die Krankheit und Behandlung aufdrängen,
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zum Ausdruck von Gefühlen und zum Aufbau von Vertrauen,
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zum Umgang mit den Bedeutungsebenen der Krankheit und den subjektiven Theorien über die Krankheit und deren Entstehung.
ein psychotherapeutisches Angebot
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für Erfahrungen und Erlebnisse zum Wiedererlangen einer inneren Stimmigkeit (=Kohärenzgefühl (Sinnhaftigkeit, Handhabbarkeit, Vorhersehbarkeit n. A. Antonowsky)
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für eine Entwicklung von personalen Ressourcen
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zur Förderung der Kommunikation mit der Familie und anderen,
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bei Konflikten mit PartnerIn, Familie, ArbeitskollegInnen oder Behandlungsteam
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beim Erhalt der Selbstständigkeit und Autonomie,
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bei der Bewältigung der Symptome durch die Diagnose und Behandlung mit psychosozialen Folgen (z.B. Körperbildveränderungen, Verlust von Körperfunktionen, Identitätsfragen),
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von Unterstützung bei der Bewältigung von Depressivität, Stress, Verzweiflung, Angst, Anspannung, Ärger und Wut…..,
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zur Verbesserung der Akzeptanz und Verstärkung der Erfahrungen von Frieden, Liebe, Freude und innerer Gelassenheit,
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zur Verbesserung der subjektiven Lebensqualität durch die Entwicklung eines individuellen Heilungsverständnisses,
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zur Entwicklung von Vorstellungen, wieder ein normales Leben zu führen
In den meisten Fällen wirken mehrere Faktoren zusammen, so dass häufig Belastungen kumulieren und sich gegenseitig verstärken.