Was ist Psychoonkologie?

Psychoonkologie gibt es seit ca. 30 Jahren. Dieses spezifische Fachgebiet entstand, parallel zu den verbesserten medizinischen Behandlungsmöglichkeiten der Krebsbekämpfung und –heilung, mit dem Ziel, auch eine Verbesserung der psychosozialen Betreuung und Begleitung von krebserkrankten Menschen --in der Primärbehandlung, Nachsorge und Rehabilitation-- einer Krebsbehandlung zu erreichen. 1983 entstand die Deutsche Arbeitgemeinschaft der psychosozialen Onkologie (dapo), die seitdem die Interessen krebserkrankten Menschen unter wissenschaftlich fundierten Gesichtspunkten kompetent und effektiv vertritt. Seit 1988 ist die Psychoonkologie als offizielle Arbeitsgemeinschaft (PSO) in der Deutschen Krebsgesellschaft vertreten.

Daraus hervorgehend hat sich das Gebiet der Psychoonkologie in drei konkrete Bereiche aufgefächert: Forschung, Aus- und Weiterbildung und Patientenversorgung. Dies schließt eine professionelle Verzahnung mit einer hohen und motivierten Interdisziplinarität der beteiligten Berufsgruppen mit ein. Durch diesen kontinuierlichen Austausch lassen sich die wissenschaftlichen Forschungsergebnisse über erfolgreiche neue medizinische und psychische Behandlungsmethoden gut in die Ausbildungsmodule und in die direkte Patientenbetreuung integrieren und die große Gefahr der „Theoretisierung und Medizinalisierung“ ist dadurch weitestgehend gebannt. Die psychischen Nöte der Patientinnen und Patienten werden ernstgenommen und nehmen einen gleichrangigen Stellenwert ein.

Aber noch immer ist die psychoonkologische Versorgung in Deutschland sinnbildlich mit einer „Insellandschaft mit viel Wasser zwischen diesen Inseln und einer nicht regelmäßigen Fährverbindung zwischen den einzelnen Inseln“ zu vergleichen.

Dies bedeutet, dass es ein gutes psychoonkologisches Versorgungsangebot in der Regel an universitären Zentren als auch in Kliniken der Akutversorgung, in Rehabilitationskliniken sowie in Tumorzentren und in allgemeinen onkologischen Beratungsstellen vorhanden ist. Ein flächendeckendes und überall fest etabliertes Versorgungsangebot darf jedoch nicht vorausgesetzt werden.